„Wir wollen helfen“ – Genäht wird rund um die Uhr

„Wir wollen helfen“ – Genäht wird rund um die Uhr

Jena Winzerla. Der Post „50 Stück für einen guten Zweck“ auf Instagram blieb nicht folgenlos. Elke Fuchs, die zurzeit Zuhause ist und ihre Eltern pflegt, nähte mit ihrer Tochter zusammen 50 Mund-Nasen-Bedeckungen. Eine Freundin arbeitet in der ambulanten Altenpflege und Elke bot ihr an, welche für sie zu nähen. Nach der Fertigstellung postet die Tochter die Nachricht auch auf facebook in die Gruppe „Wir sind Jena!“. Und von da ab, es war der 24.03., änderte sich schlagartig der Tagesablauf für Mutter und Tochter. Es gehen viele private Anfragen bzw. Bestellungen ein. Bis heute reißt die Flut der Anfragen nicht ab. Am 27.03. holen sie Maria Themel, eine Freundin mit hinzu, die zurzeit auf Kurzarbeit gesetzt wurde. Auch Jasmin hat Zeit weiter mit zu helfen, sie steckt gerade in der Abi-Phase. Zu dritt wird jetzt rund um die Uhr gearbeitet. Das ist nicht übertrieben. Mutter Elke steht früh um 3 Uhr auf, ihre Tochter zwei Stunden später und Maria arbeitet bis 24 Uhr und darüber hinaus. Das Team schneidert nicht nur für private Bestellungen, sondern sie „wollen Älteren helfen, insbesondere mit gesundheitlichen Einschränkungen“, so Elke. Zum Beispiel haben sie eine ältere, an Thrombose leidende, Frau in Lobeda mit einer Mund-Nase-Bedeckung beliefert. Oder an Menschen, die im Rollstuhl sitzen. Oder für die Kita Wirbelwind im Stadtteil. Privat gehen die Bestellungen aus der ganzen Republik ein, so lieferten sie zum Beispiel nach Leipzig, Berlin und Northeim bei Göttingen, im Schnitt verschicken sie vier bis fünf Masken. Der gute Zweck ist es weiterhin geblieben. „Wir wollen nix dafür“, sagt Elke Fuchs. Was anfällt ist nur das Porto. Auch für das Stadtteilbüro Winzerla nähen die drei. Korrekterweise sind es vier, Tochter Vanessa ist zeitweise mit dabei. Bis jetzt haben sie über 300 Masken genäht. Mittlerweile hat das Team für sich eine Arbeitsstruktur gefunden, um die täglichen Anfragen und Bestellungen zu bewältigen. Übrigens erhielten sie auch „große“ Anfragen (100 Stück und mehr), zum Beispiel vom Netto-Marken-Discounter oder aus einem Altenpflegeheim in Erfurt. Doch diese wollten auf Rechnung produzieren lassen, was nicht möglich ist. Und die hohen Stückzahlen hätte die kleine Initiative an die Grenze des Machbaren gebracht.

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