Jena Winzerla. Die Kunstwoche sollte allen Interessierten die Möglichkeit geben, einen anderen, neuen Blick auf den nördlichen Teil Winzerlas zu bekommen, zu neuen Denkanstößen anregen und die Auseinandersetzen mit dem Stadtteil fördern. Auch haben einige langjährige Bewohner Jenas (z.B. der Innenstadt), die vorher zum Teil noch nie hier waren, für die Teilnahme an Workshops den Weg nach Winzerla gefunden.
In Bezug auf die baulichen Planungen haben sich im Laufe der Kunstwoche fünf Themenschwerpunkte nochmals verdeutlicht. Erstens nehmen die Bewohner Winzerla insgesamt als sehr „grün“ wahr, wie kann also diese Eigenschaft noch verbessert werden? Zweitens ist Barrierefreiheit nicht überall gegeben, wie kann man dafür Qualifizierungen schaffen? Die Orientierung bleibt für Besucher Winzerlas und zum Teil auch für langjährige Bewohner insbesondere in der Anna-Siemsen-Straße, als auch in den Wegebeziehungen hinter den Häusern, schwierig. Die planerische Frage daraus ist, kann ein übersichtliches Leitsystem geschaffen werden? Eine weitere Erkenntnis ist das Fehlen von ausreichend Aufenthaltsmöglichkeiten (Bänke, Sitzgruppen) im öffentlichen Raum. Eine letzte Frage ist die optische Umgestaltung von einzelnen Fassaden (vielleicht ein Trafohaus oder die Giebelwand eines Gebäudes), um die gefühlte Eintönigkeit in der Gestaltung aufzulockern. All diese Punkte sollen im nächsten Schritt, in der Planungswerkstatt Charrette konkretisiert werden.
Ihre Ideen für den Plan – die Charrette vom 16. bis 19. Oktober
„Die Bezeichnung Charrette kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Karren oder Wagen. In diesen wurden im 19. Jahrhundert die Kunstarbeiten der Kunstakademiestudenten zur Begutachtung zur Akademie gefahren und die Probanden arbeiteten, unter den Kommentaren und Ratschlägen der zusehenden Bevölkerung, noch während der Fahrt daran.“(Quelle Wikipedia) Die öffentliche Planungsmethode Charrette bedeutet für Sie hier in Winzerla konkret: Sie haben die Möglichkeit, den Planern von gruppe F bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, eigene Ideen und Verbesserungsvorschläge einzubringen, direkt nachzufragen und zu diskutieren. Dazu werden die Planer vom 16.-19. Oktober ihr Zelt als Vor-Ort-Büro in Winzerla-Nord auf dem Rewe Vorplatz, oberhalb der Haltestelle Damaschkeweg aufstellen. Das Vor-Ort-Büro ist täglich von 14 bis 19 Uhr geöffnet, täglich um 18 Uhr gibt es im Zelt eine kurze Präsentation der bisherigen Ergebnisse. Über alle weiteren Aktionen während der Charrette wird Am Zelt und über das Stadtteilbüro, Facebook und Instagram (@wirinwinzerla) informiert. Aus den Ergebnissen der Safari, der Kunstwoche und der Charrette wird ein sogenannter Rahmenplan erstellt. Dieser Rahmenplan ist dann die Grundlage für die detaillierte Planung einzelner Maßnahmen im Jahr 2018 und deren Umsetzung. Eine erste Version des Rahmenplans wird am 19.10. um 18 Uhr in der Aula der Schillerschule (Eingang Wasserachse) öffentlich vorgestellt und gemeinsam mit VertreterInnen der Stadt und der Wohnungsunternehmen diskutiert. Hierzu sind alle Interessierten eingeladen.
Namenvorschläge gesucht
Die bisherigen Aktivitäten und Veranstaltungen für Winzerla-Nord haben verdeutlicht, dass es Orte gibt, die keine offizielle Bezeichnung haben. Wenn man jemandem erklären will, wie man dorthin kommt, muss man es immer irgendwie umschreiben. Deshalb sollen zwei Plätze und ein Verbindungsweg Namen erhalten.
1.) Der neue Platz oberhalb der Haltestelle Damaschkeweg,
2.) die große Wiese neben dem DRK-Seniorenheim in der Friedrich-Zucker-Straße und
3.) der Fußweg von der Friedrich-Zucker-Straße/dem Gebäude Physiotherapie Kaiser/Kinderarzt Seidel über die Spielplätze in Richtung WIN-Center.
Dazu wurden bereits in der Kunstwoche Namenvorschläge gesammelt. Weitere Vorschläge können noch bis 16. Oktober im Stadtteilbüro (per E-Mail, Brief, Anruf oder persönlich) abgegeben werden. Im Anschluss arbeiten die Planer von gruppe F die Vorschläge auf. Im Rahmen der Charrette wird am 19.10. über die Vorschläge abgestimmt und eine Favoritenliste an den Ortsteilrat Winzerla übergeben. Dieser muss über die drei neuen Namen entscheiden. Schlussendlich muss der Stadtrat Jena die Entscheidung absegnen.