Wegweiserstein auf dem Rewe-Vorplatz wird repariert und saniert

Wegweiserstein auf dem Rewe-Vorplatz wird repariert und saniert

Jena Winzerla. Auf dem Platz vor dem Rewe-Supermarkt steht bwz. stand ein Steinsäule, die die Richtungen nach Stadtroda und Kahla anzeigt. Mittlerweile ist die Säule abtransportiert worden und wird durch den Steinmetzbetrieb Kalus saniert sowie gereinigt und neu konserviert. Was ist passiert? Ein Malheur! Ein KSJ-Laster hat die Säule beim Rückwärtsfahren gerammt. Leider ist das nicht das erste Mal, bereits 2010 wurde die Säule von einem LKW umgefahren und danach wieder saniert aufgestellt. Zugleich stellte sich für uns (erneut) die Frage, was ist das überhaupt für eine Säule und wie kommt diese auf den REWE-Vorplatz? Vorab, wir sind an dem Thema dran und die Recherche läuft noch. Winfried Matzke, ehemaliger Fachbereichsleiter Komplexer Wohnungsbau und zuständig für die Baugebundene Kunst in Winzerla, erwähnte diese Säule ebenfalls. Sie war das erste historische Zeugnis, dass die damalige Konzeptionsgruppe für Winzerla, 1984 an diesem Ort aufstellte. Damals wurde die Säule vom Steinmetzbetrieb Krischker aufbereitet. Die Säule zeigt die Richtungen nach Roda (Stadtroda) und Kahla an. Fälschlicherweise wurde sie bisher für eine Postsäule gehalten. Constanze Mann, Leiterin des Stadtarchivs, hat nach unserer Anfrage ebenfalls ihre Recherchen betrieben und kam zu dem Schluss, dass es sich um einen Wegweiserstein handelt, da dieser nur die Richtungen und nicht wie Postsäulen eine Entfernungsangabe anzeigt. An der Säule befindet sich ebenfalls eine Tafel mit dem Hinweis, dass sich um den Stein eine „umlaufende Sitzbank“ befunden hat, die Reisenden dazu diente, um auf das Pferdefuhrwerk zu warten. Das hält Constanze Mann für sehr unwahrscheinlich und zugleich ungewöhnlich für solche Wegweisersteine. Auch die Schrift scheint nicht original zu sein, „sie ist zu gleichmäßig und passt nicht in die Zeit“ und die „Richtungspfeile wirken älter als die Schrift“, so Mann. Zeitlich ordnet sie den Stein in die Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Es bleibt spannend und wir hoffen, mehr über dieses steinerne Relikt zu erfahren.

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