Jena Winzerla. Zu einer Gedenkminute kamen am 11. September etwa 50 Bürger an den Enver-Şimşek-Platz in Winzerla. Gedacht wurde des Blumenhändlers Enver Şimşek, der am 11. September 2000 erstes Opfer des sogenannten NSU geworden war. Worte des Gedenkens sprach Oberbürgermeister Thomas Nitzsche. Es gelte, die Morde genauso wie das Versagen bei der Aufklärung im Blick und den Gedanken zu bewahren, so der OB, „damit sich das nicht wiederholt!“. Nötig sei das Engagement der Zivilgesellschaft, genauso wie das der Netzwerke, die sich u. a. in der Vergangenheit für Flüchtlinge eingesetzt haben. „Die ehrliche inhaltliche Auseinandersetzung ist ein Weg, auf dem hoffentlich offene Wunden aus der Vergangenheit heilen und mit dem für eine hohe Wachsamkeit in der Gegenwart sensibilisiert wird“, so Nitzsche. Nach seiner Rede legte er gemeinsam mit Markus Meß vom Stadtteilbüro einen Kranz nieder. „Zum Gedenken an Enver Şimşek“ ist auf der Schleife zu lesen.
Şimşek war am 9. September 2000 in Nürnberg niedergeschossen worden. Der Mord gilt als Auftakt zu einer Serie von Gewalttaten, der mindestens zehn Menschen zum Opfer fielen; begangen vom sogenannten NSU, dessen Mitglieder aus Jena kamen.
Kranzniederlegung und Schweigeminute für Enver Şimşek
