Flüchtlinge ziehen nicht in den Neubau am „Hugo“ ein

Flüchtlinge ziehen nicht in den Neubau am „Hugo“ ein

Jena Winzerla. In Jena derzeit keine Gemeinschaftsunterkunft nötig – das Jugendamt wird Mieter
Im März wurde an der Gemeinschaftsunterkunft in der Hugo-Schrade-Straße das Richtfest gefeiert. Im August soll das Haus von den Bauleuten übergeben werden. Soweit läuft alles nach Plan. Doch inzwischen ist nicht mehr von einer Gemeinschaftsunterkunft die Rede: Nach derzeitigem Stand werden keine Flüchtlinge in das neue Gebäude einziehen. „Seit Februar haben wir in Jena keine Flüchtlinge mehr vom Land zugewiesen bekommen“, sagte Andreas Amend, der Flüchtlingskoordinator der Stadt Jena. Weil die Flüchtlinge ausbleiben, würden die Kapazitäten in Jena schlicht nicht benötigt. Das gelte nicht nur für Winzerla, sondern auch für die Standorte am Westsportplatz und in Lobeda. Im neuen Haus in der Schrade-Straße sollen nun voraussichtlich der allgemeine soziale Dienst und Mitarbeiter der Familienberatung des Jugendamtes einziehen. Sie sind derzeit noch in der Trießnitzschule untergebracht; weil dort saniert wird, müssen die Mitarbeiter in absehbarer Zeit neue Räume beziehen. „Im übrigen Teil des Hauses werden die Wohnungen voraussichtlich an privat vermietet“, sagte Amend. Das schließe die Vermietung an Studenten nicht aus. Gegenwärtig laufen zudem Gespräche mit dem Studentenwerk, die jedoch noch nicht abgeschlossen sind.
Bleibt die Frage nach der Nutzungsbindung, die ursprünglich für fünf Jahre festgeschrieben worden war. Hier stehe die Stadt Jena in Verhandlung mit dem Freistaat Thüringen, so der Flüchtlingskoordinator. Im Kern gehe es dabei um die Frage der Fördermittel, die für den ca. drei Millionen Euro teuren Neubau fließen sollten. Da keine Flüchtlinge ins Haus einziehen werden – nach derzeitigem Stand – würde die Stadt Jena den Neubau wohl allein finanzieren müssen. Die Verwaltung des Hauses wird dem Eigenbetrieb Kommunale Immobilien Jena obliegen.

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