Eine Zeitung nur für Winzerla

Eine Zeitung nur für Winzerla

Jena Winzerla. Im März 2002 erscheint die erste Winzerlaer Stadtteilzeitung. Es gibt ein Interview mit dem Stadtteilbüro-Chef Eberhard Warnke-Seithe, einen Beitrag über die Gründung des Bürgervereins Winzerla und einen über die Sanierung der Häuser in der Ernst-Zielinski-Straße. Die verantwortliche Redakteurin ist Gabriele Meister-Groß. Die heute 71-jährige Jenaer Journalistin blieb der Stadtteilzeitung bis zum Juni 2011 treu. „Die Zeitung hat mir immer Spaß gemacht“, erinnert sich Gabriele Meister-Groß. Mit den Akteuren im Stadtteil – allen voran Ortsteilbürgermeister Mario Schmauder und Eberhard Warnke-Seithe – habe sie stets gut zusammengearbeitet. „Die beiden waren sehr engagiert und bemüht, die Leute mitzunehmen!“
Dieses Anliegen, die Leute mitzunehmen, wurde auch über die Zeitung transportiert. Gabriele Meister-Groß nennt ausdrücklich die Zusammenarbeit mit der Stadtplanerin Sabine Zander, die maßgeblich für die Umgestaltung Winzerlas verantwortlich zeichnet. So sei beispielsweise die Wasserachse organisch gewachsen, Schritt für Schritt verschönert worden. Immer sei dabei versucht worden, die Winzerlaer Einwohner einzubeziehen, ihre Meinungen und Ansichten zu berücksichtigen.
Gabriele Meister-Groß studierte in Jena Deutsch und Englisch und arbeitete als Englischlehrerin an der Universität Jena. Nach dem politischen Umbruch 1989/90 landete sie bei den „Ostthüringer Nachrichten“, heute „Ostthüringer Zeitung“. Dort entlassen, entwickelte sie die Stadtteilzeitung in Lobeda. Außerdem arbeitete sie als Freie Journalistin für JenaTV, später fest angestellt. Dann kam Winzerla. Obwohl Meister-Groß in Jena-Ost wohnt, kannte sie den Stadtteil gut und so lag es nahe, auch hier eine Stadtteilzeitung zu etablieren. Nun hieß es, Monat für Monat Texte verfassen, Fotos schießen, layouten. Doch Gabriele Meister-Groß ließ es nicht dabei bewenden. Sie gestaltete von 2004 an mehrere Jahreskalender mit Winzerlaer Motiven und rief 2010 den „Stadtbalkon“ ins Leben. Die Stadtteilzeitung sei ja eher ein Mitteilungsblatt gewesen, sagt sie. Der „Stadtbalkon“ war eine Zeitung von Winzerlaern für Winzerlaer. Etwa 15 bis 20 Leute arbeiteten mit, sehr engagiert, sehr begeisterungsfähig. Insgesamt fünf Ausgaben wurden herausgegeben.
Im Jahr 2011 zog Gabriele Meister-Groß einen Schlussstrich. Die letzten Jahre seien durch harte Arbeit geprägt gewesen, hinzu kam die Pflege der Eltern, der Stress wurde zuviel. Heute genießt sie ihren Ruhestand.

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