Ein Leitbild für Winzerla

Ein Leitbild für Winzerla

Jena Winzerla. Die Netzwerkrunde Winzerla umfasst die wesentlichen zivilgesellschaftlichen Akteure im Stadtteil. Etwa 40 Institutionen, Vereine und Personen sind darin vereint, z. B. das Stadtteilbüro, der Ortsteilrat inklusive des Ortsteilbürgermeisters, die Jugendeinrichtungen und die Kirchgemeinde. Seit Oktober hat sich die Netzwerkrunde ein Leitbild gegeben. Zu den Kernpunkten gehöre es, jegliche Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung abzulehnen, sagt Markus vom Stadtteilbüro. Außerdem: Die Netzwerkrunde setzt auf Akzeptanz, Vielfalt, Chancengleichheit und einen respektvollen Umgang miteinander. Zukünftig will sie sich auch öffentlich dafür einsetzen. Dabei, betont Markus Meß, solle das Leitbild der Netzwerkrunde keineswegs ein Papiertiger bleiben, sondern eine Richtschnur sein für das Handeln der Akteure in Winzerla.
Im Bewusstsein, dass Mitglieder des sogenannten NSU und Unterstützer in Winzerla aktiv waren und angesichts von rassistisch motivierten Anfeindungen und Straftaten im Stadtteil entschied die Netzwerkrunde im August 2017, ein gemeinsames Bekenntnis zur Demokratie und für Menschenrechte zu formulieren. Den Text hat eine Lenkungsgruppe innerhalb des Netzwerks ausgearbeitet. Beteiligt waren Andreas Mehlich und Markus Meß vom Stadtteilbüro, Michael Dietzel vom Freizeitladen, Karin Felsch vom Jugendzentrum „Hugo“, Ortsteilbürgermeister Friedrich-Wilhelm Gebhardt, Thomas Schnabelrauch vom Fachdienst Jugend und Bildung sowie Alexander Krampe und Nico Przeliorz von KoKont. Nachdem der Text erarbeitet worden war, haben die Akteure der Netzwerkrunde am 22. Oktober das Leitbild mit ihrer Unterschrift besiegelt. Von nun an soll es als roter Faden dienen, etwa wenn es gilt, bei fremdenfeindlichen Vorfällen oder Diskriminierung Stellung zu beziehen. Wie Nico Przeliorz von KoKont sagt, ist Winzerla Vorreiter in Jena: „Es gibt aktuell in keinem anderen Stadtteil ein Leitbild!“

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