Die „Spinne“ knabbert den Schornstein weg

Die „Spinne“ knabbert den Schornstein weg

Jena Winzerla. Er ist von weithin zu sehen, der große Schornstein des Heizkraftwerks in Winzerla. Doch seine Tage sind gezählt. Die Thüringer Energie AG (Teag) plant eine Erdgas-Motorenanlage mit Wärmespeicher an der Stelle zu errichten, wo bislang der 225 Meter hohe Schlot aufragt. Benötigt wird der Schornstein schon lange nicht mehr: Im Jahr 1995 wurde er stillgelegt, in Betrieb genommen worden war er 1982. Teag-Pressesprecher Martin Schreiber sagte, der Abraum des Schornsteins werde recycelt und für den Bau der Motorenanlage verwendet. „Der Schornstein hat eine Masse von ungefähr 6.500 Tonnen“, so Martin Schreiber.
Mit dem Abriss des Schornsteins wurde die Firma Mittelsdorf aus Breitungen/Werra beauftragt. Die eingesetzte Technologie ist recht ausgeklügelt. Zum Einsatz kommt eine sogenannte „Spinne“, ein Bagger, der auf der Schornsteinkrone sitzt und sich Runde für Runde nach unten „frisst“. Dieser Bagger wird per Fernsteuerung bedient, jedoch muss der Maschinist sich mit oben an der Abbruchstelle aufhalten. Schwindelfreiheit dürfte eine Voraussetzung sein! Wie Martin Schreiber noch sagte, wurde die Innenverkleidung des Schornsteins bereits entfernt. Der Transport der Abbruchtechnik erfolgt über die Innenseite des Schornsteins mit einer Motorseilwinde, es ist also ein Innenkran. Dieser Innenkran sitzt auf einer stabilen Quertraverse oben am Schornsteinkopf.     
Die Erdgas-Motorenanlage soll ab Herbst 2019 errichtet werden. Die Teag investiert etwa 69 Millionen Euro. Installiert werden sechs Motoren mit einer Leistung von zehn Megawatt.

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