Das Seniorenheim „Am Kleinertal“ wurde 1988 eingeweiht

Das Seniorenheim „Am Kleinertal“ wurde 1988 eingeweiht

Jena Winzerla. Neu-Winzerla wurde in diesem Jahr 50 Jahre alt. Stolze 32 Jahre davon gibt es das Seniorenheim „Am Kleinertal“ schon. Eingeweiht wurde es im April 1988. „Es gab vier Pflege- und zwei Feierabendetagen“, sagt Carolina Buske, seit zwei Jahren die Leiterin. Das Feierabendheim zu DDR-Zeiten entspricht heute in etwa dem betreuten Wohnen. Einige Einschnitte habe es in der Geschichte des Hauses gegeben, sagt Jutta Bethke-Morgenroth, die seit 1993 für die soziale Betreuung der Bewohner zuständig ist. So wurde 1993 das Haus komplett umgestaltet. „Die Bauarbeiten zogen sich über vier Jahre hin – bei laufendem Betrieb“, erinnert sich Jutta Bethke-Morgenroth. Christina Dittmar, die seit 1988 dabei ist, ergänzt, dass seinerzeit die Speisesäle im Haus als Sechsbettzimmer genutzt wurden.
Was gab es sonst für gravierende Veränderungen? Als einen Einschnitt bezeichnet Carolina Buske das Jahr 2002, als der DRK-Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda die Trägerschaft übernahm. Es habe deshalb viele Ängste in der Belegschaft gegeben, die sich zum Glück alle nicht bewahrheitet hätten. Eine Umstellung war schon vorher der Paradigmenwechsel in der Pflege: Heute haben die Bewohner „ihr eigenes Reich hinter verschlossenen Türen“, sagt Silke Jung, die am 1. Mai 1990 ihren Dienst antrat. Vorher sei der Betrieb eher mit einem Krankenhaus vergleichbar gewesen.
Die Corona-Krise wird ein heftiger Einschnitt im Leben der Heimbewohner. „Die Einschränkung der Besuche nimmt viele mit“, sagt Jutta Bethke-Morgenroth. Manche der Bewohner stellten das Essen ein, manche verstanden nicht, weshalb die Angehörigen nicht mehr kommen durften. So gut es eben ging, wurde Abhilfe geschaffen: Durch Videotelefonie oder die Gespräche über den Gartenzaun. Das Balkonsingen sei ein regelrechter Befreiungsschlag gewesen, sagt Carolina Buske. Ebenso der Open-Air-Pfingstgottesdienst.
Heute leben 158 Menschen im Heim „Am Kleinertal“, im Haus arbeiten insgesamt 109 Leute. Es gibt 15 ehrenamtliche Helfer, die sich in der sozialen Betreuung engagieren, und es werden Lehrlinge ausgebildet. Das Haus ist gut mit der Umgebung vernetzt, es gibt Kooperationen mit der Trießnitzschule, dem Kindergarten „Billy“ sowie dem Schottgymnasium. Ab und zu werden Ehejubiläen gefeiert, manche Paare sind 70 oder 75 Jahre verheiratet. Und einmal wurde im Haus sogar eine Hochzeit gefeiert.

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