20 Jahre Waldkindergarten

20 Jahre Waldkindergarten

Jena Winzerla. Angefangen hat es 1999 mit zwei Erziehern, deren eigenen Kindern und Eltern, die für ihre Kinder eine konzeptionelle Alternative zu den damals existierenden Kindergärten suchten. Mittlerweile ist der Waldkinder Jena e.V. Träger von zwei Waldkindergärten, einem in Winzerla und einem anderen in Jena Nord. In Winzerla ist die Kinderzahl von ehemals 7 auf 59 und das Team von zwei auf zwölf Erzieher gewachsen. Was zeichnet nun einen Waldkindergarten aus? Vor allem ist es das Miteinander, das Eingebundensein der Eltern, betont Kristina Heinzle, die seit 2010 als Erzieherin im Waldkindergarten tätig ist. Und als zweite Säule sieht sie die Verbindung zur Natur. Mit den Großen – im Alter von drei bis sechs Jahren – geht es jeden Tag in den Wald. Heinzle sieht den Wald als Lehrmeister und das tägliche Erleben der Natur als eine wunderbare Herausforderung, für Erzieher und Kinder gleichermaßen. „Wir müssen sehr flexibel sein, beim Erkunden des Waldes und was das Wetter betrifft.“ Neben der wetterfesten Kleidung gehört u.a. auch ein Schnitzmesser zur Ausrüstung. Ziel der morgendlichen Erkundungstouren durch den Wald sind spezielle Plätze wie z.B. der Steinbruch, die Knochenwiese oder Sonnenwiese. Im Steinbruch können Steine geklopft werden und im Wald wird mit den Naturmaterialien gespielt oder z. B. ein Waldsofa gebaut. Mirko Müller, der ebenfalls als Erzieher tätig und seit den Anfängen mit dabei ist, sieht in der Natur den idealen Freiraum, in dem sich die Kinder entfalten und kreativ sein können. Das fördert die Selbstwirksamkeit der Kinder, sie machen das, was sie selbst interessiert und erreichen ihre Ziele durch eigenes Tun, fügt Heinzle hinzu. Für sie ist die Beziehungsarbeit zu den Kindern, aber auch zu den Familien und im Team ausschlaggebend für ein wohlwollendes Miteinander. Die Beziehung zur Natur wird auch mit mehreren Festen im Jahreslauf gefeiert. So erleben die Kinder bewusst den Jahreslauf, in dem z.B. der Winter „ausgetrieben“ wird und der Sommer bzw. Frühling die Regentschaft übernimmt. Dieser Part wird durch die Eltern personalisiert und erlebbar gemacht. Wichtig sind auch Rituale, z.B. der Übergang zu neuen Lebensabschnitten, vom Kindergarten in die Schule, der bewusst vollzogen wird. Bis heute sind viele Kinder durch das „Tor des Waldes“ geschritten. Am 31.08.19 wurde das 20jährige Bestehen im Kindergarten in der Bertolt-Brecht-Straße ausgiebig gefeiert, mit LiveMusik, vielen Kreativständen, Mitbringbuffet der Eltern, Kuchen und herzhaften Speisen.

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