Vandalismus auf dem Gelände des Hugos
Jena Winzerla. Einer beispiellosen Welle von Vandalismus sehen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendzentrums „Hugo“ seit einigen Wochen ausgesetzt. Wie „Hugo“-Chefin Karin Felsch berichtet, wird das Außengelände immer wieder zum Ziel von Gewaltausbrüchen bislang unbekannter Täter. So wurde die Sprungmatte des Bodentrampolins bereits zum zweiten Mal zerschnitten. Die Reparatur kostet jeweils 2.000 Euro, aktuell ist das Trampolin nicht nutzbar. Zerstört wurde zudem eine Sicherheitsglasscheibe am Probenraum, der Schaden beläuft sich auf 1.500 Euro. Palettenmöbel im Freigelände wurden angezündet, eine Hollywoodschaukel zerstört. „Wir haben seit Juni dieses Jahres beinahe täglich zu tun, das Außengelände von Müll zu befreien“, sagt Karin Felsch. Von gesprengten Haarspraydosen über zerschlagene Flaschen bis hin zu einer ausrangierten Motorhaube reicht die Palette. Das Gelände zu beräumen ist zeitaufwändig – und die Zeit fehlt in der Betreuung der jugendlichen Besucher. Das „Hugo“-Team fühle sich weitgehend alleingelassen mit der Situation, sagt Karin Felsch. Obwohl fast jeder Vorfall bei Ordnungsamt oder Polizei gemeldet wurde, ist bislang wenig passiert. Stattdessen beschwerten sich Anwohner über nächtlichen Lärm, zu Zeiten, in denen längst niemand mehr im „Hugo“ ist. Die Öffnungszeiten enden 18 Uhr, sagt Karin Felsch. Es sei daran gedacht, vielleicht bis 20 Uhr da zu sein, doch die Randalierer kämen wohl noch später. Denkbar sei auch, eine Sicherheitsfirma zu beauftragen, doch wer soll die bezahlen? Die Schäden belaufen sich inzwischen auf etwa 8.000 Euro, längst nicht alles konnte schon repariert werden. Karin Felsch sagt, das Team des „Hugo“ versuche, die Jugendlichen zu sensibilisieren, die Anlagen in Ordnung zu halten. „Wir setzen uns für einen respektvollen Umgang untereinander ein“, so Felsch. Doch es gebe Hinweise, dass es teils Jugendliche aus Lobeda sind, die sich am späten Abend am „Hugo“ austoben. Inzwischen gab es ein Gespräch mit dem Jenaer Polizeichef; das Areal soll öfter von Streifen angefahren werden. Karin Felsch befürchtet jedoch, dass so der Charakter des „Frei“geländes verloren gehen könnte und wünscht sich Maßnahmen von Jugendarbeit, Streetwork und Polizei, um den Vandalismus zu beenden.