Sieglinde Mörtel: Gespräch und Lesung aus ihrem Buch „Tratsch vun frieher un itze“
Jena Winzerla. Anknüpfend an die letzten beiden Erzählcafés „Thüringen, deine Sprache“ setzen wir mit Sieglinde Mörtel die thematische Reihe zu Mundart und Heimat fort. Sieglinde Mörtel ist mit Mundart aufgewachsen oder wie sie selbst schreibt: „Wie mor nuch kleene worn, do hunn de merschtn vun uns Dorfkinnorn su geredt, wie mor’sch vun denn Olln gehiert hunn.“ Die „Olln“ meint hier die Älteren. Sie ist in Kahla geboren und hat die meiste Zeit ihres Lebens in Hummelshain verbracht. Ihre Mundart bezieht sich auf die Region Jena, Stadtroda und Pößneck. In diesem geografischen Raum treffen gleich drei „Sprachräume“ und damit drei Mundarten aufeinander, das südliche Ilmthüringische auf das Ostthüringische und Südostthüringische.
In diesem Zusammenhang wird sie uns etwas über das „Dieringor Müschmosch“ berichten und über das „Kuldurgut“ erzählen, heißt, wir werden ein paar Kostproben in Mundart serviert bekommen. Es ist nicht das erste und einzige Buch, das Sieglinde Mörtel geschrieben hat. Daher werden wir über das Schreiben sprechen und somit auch etwas Biografisches von der Autorin erfahren, und vor allem über ihr Mundart-Projekt „Mundart als Kulturgut – auf sprachlicher Spurensuche durch die Regional- und Zeitgeschichte“ an der Friedrich-Schiller-Grundschule in Winzerla. In diesem vom Bundesbildungsministerium und über den Bundesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise geförderten Projekt „lesen und singen wir gemeinsam in Mundart“, sagt Sieglinde Mörtel.
Im Erzählcafé am 16.06. im Jugendzentrum Hugo wird uns ein bunter Mundart-Blumenstrauß präsentiert, geschmückt mit witzigen, nachdenklichen und vergangenen Geschichten.
Beginn ist 19 Uhr und der Eintritt ist frei.