Möglichkeiten und Grenzen des Nahverkehrsangebotes
Wie gut ist Winzerla an den innerstädtischen Nahverkehr angebunden? Was ließe sich verbessern, wo klemmt die Säge? Diese Fragen standen im Blickpunkt zur Sitzung des Ortsteilrates am 22. Januar. Als Gast wurde der Geschäftsführer des Nahverkehrsbetriebes „Jenah“, Steffen Gundermann, begrüßt. Konfrontiert mit zahlreichen Wünschen und Verbesserungsvorschlägen seitens der Gäste, erläuterte Gundermann weitgehend Grundsätzliches. Das Unternehmen „Jenah“ agiere im Auftrag der Stadt gemäß des Nahverkehrsplanes, so Gundermann. Sicher seien Ergänzungen des Angebotes meist technisch möglich, dazu bedürfe es jedoch des städtischen Auftrages. Konkret nachgefragt wurde eine Ergänzung der Buslinie 12. Hier sollte ein zusätzlicher Schwenk das Areal um die Johannes-R.Becher, die Bertolt-Brecht- und Helene Weigel-Straße mit einbinden; eine Variante, die im vorigen Jahr wegen einer Baustelle bereits ausprobiert worden war. Grundsätzlich möglich, so Steffen Gundermann, jedoch müsse die Stadt es im Nahverkehrsplan fixieren. Damit sei jedoch kaum zu rechnen, gab Tobias Birk vom Ortsteilrat zu bedenken. Müsse doch aufgrund klammer Kassen laut Stadtratsbeschluss beim Nahverkehr eine halbe Million Euro eingespart werden. An welchen Stellen dafür gespart werden soll, ist derzeit noch unklar. Birk sagte, es gebe Überlegungen, bei der Linie 42 den Rotstift anzusetzen, beschlossen sei jedoch noch nichts. Zu Beginn der gut zweistündigen Diskussion hatte Steffen Gundermann die prekäre Situation im Jenaer Nahverkehr beschrieben. So seien im Herbst 2024 knapp ein Viertel der etwa 200 Bus- und Bahnfahrer erkrankt gewesen. Die Ausfälle wurden bestmöglich durch Verwaltungsmitarbeiter oder Kollegen aus der Technik aufgefangen. „Wer einen gültigen Führerschein hatte, der saß hinterm Steuer“, so Gundermann. Dennoch sei man gezwungen gewesen, den 10-Minutentakt nach Winzerla aufzuheben. Er hoffe aber, sobald wie möglich zum gewohnten Takt zurückkehren zu können. Am liebsten schon im Februar. Auf Mängel bei der Taktung der Linien untereinander angesprochen, sagte Gundermann, er sei kein Verkehrstechnologe und könne zu einzelnen Punkten wenig sagen. Sein Tipp: Wer Mängel feststellt, möge sie dem Nahverkehr mitteilen (info at this domain name). Wenn möglich, würden Hinweise berücksichtigt, versprochen!