„Klang der Stolpersteine“ erneut auf dem Enver-Şimşek-Platz in Winzerla
Jena Winzerla. Am 9. November wird wieder der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Erneut wird am Abend zum „Klang der Stolpersteine“ eingeladen. Initiiert von Klaus Wegener, Prof. Gerhard Paulus und Till Noack wird seit 2017 am Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938 der ermordeten Juden, Sinti und Roma und weiterer Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Ansprache, Performance und Musik erinnern an verschleppte und ermordete Mitbürger. Zumeist sind es die Orte der Stolpersteine, an denen der Opfer gedacht wird. Seit 2020 wird an den Enver-Şimşek-Platz in Winzerla eingeladen. Gedacht wird der Opfer der Terrorgruppe NSU, deren unheilvolles Treiben in Winzerla begann.
Die diesjährige Gedenkveranstaltung am Enver-Şimşek-Platz beginnt am 9. November um 18 Uhr. Worte des Gedenkens wird Pfarrer Andreas Simon sprechen, für die musikalische Untermalung sorgt in diesem Jahr die Gruppe „Samba de Novembro“. Der Abend klingt traditionell mit der jiddischen Weise „Dos Kelbl“ aus. Dieses Lied entstand 1940 oder 1941 und handelt vom Leid und der Sehnsucht nach Freiheit.
In ganz Jena sind es über 50 Orte des Gedenkens. Zum Abschluss gibt es traditionell eine große Gedenkveranstaltung am Westbahnhof, zu der der Arbeitskreis Judentum und die Stadt Jena einladen. In diesem Jahr spricht dort Prof. Anke John Worte des Gedenkens und gemeinsam wird das Lied „Donaj, Donaj, Donaj“ gesungen. Der Rabbiner Alexander Nachama spricht das Kaddisch, das jüdische Totengebet, es wird ein Kranz niedergelegt. Danach treffen sich die Teilnehmer zu einem stillen Abschluss auf dem Jenaer Marktplatz.