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Kinder- und Jugendkonferenz: Was sich Heranwachsende wünschen

Jena Winzerla. Karin und Johan über die Jugendkonferenz
Jena Winzerla. Karin und Johan über die Jugendkonferenz

Jena Winzerla. Was bewegt Kinder und Jugendliche? Was wünschen sie sich, was fordern sie ein? Darum ging es am 6. Mai bei der zweiten Kinder- und Jugendkonferenz in Jena. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden bereits im Vorfeld die Besucher von Freizeitladen und Jugendzentrum „Hugo“ befragt; insgesamt 87 Kinder und Jugendliche beteiligten sich. „Das Durchschnittsalter der Befragten liegt bei 11,9 Jahren“, sagt Karin Felsch vom „Hugo“. Johan Kittel vom Freizeitladen ergänzt, damit seien diesmal Kinder unter zehn Jahren mit dabei, deren Stimmen sonst kaum gehört werden. Befragt wurden alle, die angetroffen oder erreicht wurden. Die jüngsten waren unter neun Jahre, die ältesten 21, es wurden fast doppelt soviele Jungen befragt.

Als Themenfelder waren vorgegeben: „Mein Winzerla“, „Digitalisierung/Gaming“, „Umwelt und Nachhaltigkeit“ und „Demokratie erleben“. Erstaunlicherweise landete das Thema Umwelt im Ranking ganz oben, noch vor Digitalisierung/Gaming. „Die Kinder stört der Müll im Wohngebiet und sie würden gern mithelfen, ihn zu beseitigen“, sagt Johan Kittel. Außerdem würden grüne Rückzugsräume gewünscht, werde die Umwelt als wichtige Lebensgrundlage angesehen. Im Freizeitladen werden bereits Pläne gemacht, gemeinsam mit den Kindern Bäume zu pflanzen. Schließlich sollen die Kinder die Erfahrung machen, dass ihre Wünsche ernst genommen werden. Zum Stichwort Digitalisierung befragt, zeigen die Antworten klar, dass digitale Medien unverzichtbarer Bestandteil der Lebenswelt sind. Die Palette reicht vom Konsum von Inhalten etwa auf Youtube bis zu selbst produzierten Clips auf Tiktok. Zum Gaming ist zu sagen, dass sich die Kinder und Jugendlichen wünschen, dass Spiele am PC anerkannt werden, nicht nur geduldet. Gewünscht werden Gaming-Gruppen, möglichst ohne Aufsicht, und ganz wichtig: kostenloses öffentliches WLAN. Denn viele Kinder haben kaum ein Budget für den Internetzugang.

Befragt nach ihren Demokratieerfahrungen, zeigen die Antworten, dass sich die Heranwachsenden in der Familie ernstgenommen fühlen, danach kommen die Kinder- und Jugendeinrichtungen. Eher schlechte Noten erhalten Schule und Akteure im Stadtteil. „Oft wurde gefordert, dass Erwachsene besser zuhören sollen und die Kinder sich wünschen, dass ihre Vorschläge ernst genommen werden“, sagt Johan Kittel. Als beliebteste Orte in Winzerla gelten bei den Heranwachsenden die Kinder- und Jugendeinrichtungen, gefolgt von Naturräumen. Als beliebte Treffpunkte werden der Platz an der (ehemaligen) Drehscheibe und die rote Skatermulde an der Wasserachse genannt. Doch es gibt auch Orte, die gemieden werden: große Kreuzungen und Straßen mit „zu schnellen Autos“ gehören dazu. Auf der Wunschliste stehen aktuell eine Skaterbahn, mehr Fußballplätze und Imbissbuden.

Karin Felsch und Johan Kittel sagen, dass die Wünsche und Vorstellungen der Heranwachsenden in die tägliche Arbeit einfließen. Zudem verstünden sie es als ihren Auftrag, den politischen Akteuren in der Stadt die Wünsche und Ideen zu übermitteln, damit sie nicht ungehört bleiben.

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