Der Bürgermeister ist keine „eierlegende Wollmilchsau“!
Der neue Ortsteilbürgermeister Markus Meß im Interview
Herr Meß, Glückwunsch zur Wahl als Ortsteilbürgermeister. Hat Ihnen ihr Vorgänger etwas mit auf den Weg gegeben?
Vielen Dank. Ja, Herr Gebhardt hat mir verdeutlicht, dass es für große Themen, wie z. B. das Bürgerzentrum, Beharrlichkeit und Zuversicht braucht, um so etwas nach vielen Jahren Wirklichkeit werden zu lassen. Außerdem sind wir uns in unseren Gesprächen miteinander einig, dass ein Ortsteilbürgermeister keine „eierlegende Wollmilchsau“ ist und den Leuten jeden Wunsch erfüllen kann. Vielmehr geht es darum, die zum Teil widerstrebenden Ansichten der Menschen zu besprechen, und in den Aushandlungsprozessen zu ausgewogenen Sachlösungen zu kommen. Das klingt wenig spektakulär, doch nur so kann ein Miteinander im Stadtteil gelingen.
Als Mitarbeiter im Stadtteilbüro sind Sie als Ansprechpartner für die Bürger unterwegs. Kommt da das politische Amt als Ergänzung hinzu?
Da ich in den letzten fünf Jahren bereits stellvertretender Ortsteilbürgermeister war und öfter als gedacht „stellvertreten“ musste, wird sich an der praktischen Arbeit nicht viel ändern. Persönlich sehe ich das Amt als sinnvolle Ergänzung, da ich so auch Themen der Menschen in den Ortseilrat zur Diskussion einbringen kann.
Welche Schwerpunkte wollen Sie in ihrer Arbeit als Bürgermeister setzen?
Ich setzte zum einem auf Kontinuität, was die Verwendung des Minihaushalts anbelangt, dazu gehört die Unterstützung des Rosenmontagumzugs, der Freiwilligen Feuerwehr Winzerlas oder der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz für Jugendliche. Zum anderen möchte ich die losen Fäden meines Vorgängers aufnehmen und weiter konzentriert daran arbeiten. Konkret, Taubenhaus Winzerla, offene Nutzung der ehemaligen Goethe-Schule besprechen, Nutzung des halbleeren Gebäudes in der Anna-Siemsen-Straße 1 thematisieren, zum Columbus-Center Klarheit vom Stadtrat einfordern. Zudem natürlich auch die Bearbeitung der vielen vermeintlichen „Kleinigkeiten“, wie die Bänke im Stadtteil. Nicht zu vergessen: Die 700-Jahrfeier weiter planen und dann umsetzen.
Im Ortsteilrat sitzen einige Neulinge. Wie geht es mit diesem Gremium weiter?
Ich habe jedes der Mitglieder schon einmal gesehen und acht von zehn Mitgliedern sind mir persönlich bekannt. Sofern alle ihr Mandat annehmen, was mir aktuell noch nicht bekannt ist, werden wir ganz routiniert mit einer „konstituierenden Sitzung“ beginnen und die Stellvertreterposten wählen und uns über die Aufgaben eines Ortsteilrats laut Kommunalordnung grundsätzlich verständigen. Den Turnus von zehn bis elf Sitzungen pro Jahr möchte ich unbedingt beibehalten.
(Die Fragen stellte Stephan Laudien)