Petra Prauße – die neue Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Galileo im Interview

Petra Prauße – die neue Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Galileo im Interview

Jena Winzerla. In der Gemeinschaftsschule „Galileo“ in Winzerla gibt es eine neue Schulleiterin. Petra Prauße, Jahrgang 1964, übernahm diese Aufgabe Mitte April. Sie ist Diplom-Lehrerin und unterrichtet in den Fächern Französisch, Deutsch und Geschichte, ist zudem als Erwachsenentrainerin und Montessori-Pädagogin qualifiziert. Petra Prauße lehrte an zwei Regelschulen und war zuletzt im Schulamt West in Bad Langensalza tätig, u. a. als Prozessberaterin. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder, von denen zwei studieren, ihre jüngste Tochter geht noch zur Schule.

Was hat Sie bewogen, sich als Schulleiterin zu bewerben?

Mit dieser Tätigkeit geht für mich ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Diese Schule kannte ich bereits, weil ich in den 1990er Jahren mal einen Tag lang hospitiert habe. Ich war sehr beeindruckt von der Arbeit, die hier geleistet wurde – und wird.

Was haben Sie sich für ihre neue Tätigkeit vorgenommen?

Ich denke, der Aufbau einer Gemeinschaftsschule ist eine äußerst spannende Aufgabe. Wir haben dafür sehr viel Spielraum, können unsere Kreativität ausleben. Dabei kann ich auf ein aufgeschlossenes Kollegium zählen.

Wie groß ist dieses Kollegium?

Wir sind aktuell 28 Kolleginnen und Kollegen, dazu zwei Schulsozialarbeiter und zwei Fellows. Schüler haben wir aktuell knapp 250. Nicht unerwähnt lassen möchte ich meine Stellvertreterin Dagmar Zipfel, eine echte Perle. Gemeinsam bilden wir ein Leitungsteam, das ist mir wichtig.

Wohin soll die Reise gehen?

Unsere Schule soll wahrgenommen werden. Mir ist deshalb die Öffnung hin zum Stadtteil ein wichtiges Anliegen. Wir haben dafür bewährte Kooperationspartner und wir werden weitere Partner suchen.

Wer sind ihre Wunschpartner?

Unsere wichtigsten Partner sind aktuell der Freizeitladen und das Jugendzentrum „Hugo“. Doch die Herausforderung, mit Schülern zu arbeiten, die es zuhause nicht leicht haben, erfordert weitere Partner. Diese Arbeit kann Schule nicht allein leisten. Schön wäre eine gute Zusammenarbeit mit dem Jugendamt. Auch hier können wir an gute Erfahrungen in der kooperativen Praxisberatung anknüpfen und begonnene Wege weiter ausbauen. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, Ergotherapie für die Schüler anzubieten. Ein großes Thema ist ja in Jena Inklusion, also der gleichberechtigte Zugang von allen Schülern zu allen Bildungseinrichtungen. Um diese Kinder und Jugendlichen optimal fördern zu können, braucht es Ressourcen.

Wo sehen Sie die Eltern ihrer Schüler?

Ich möchte natürlich die Eltern mit einbeziehen und die Schüler. Es ist wichtig, die Menschen mitzunehmen, niemanden zu überfahren.

Wie sehen die ersten Schritte aus?

Ich habe den Wunsch, dass wir bald den Bolzplatz wieder nutzen können. Das schöne Umfeld der Schule ist ein großer Pluspunkt.

Weshalb haben Sie sich für eine Gemeinschaftsschule entschieden?

Ich spreche da auch als Mutter, die es erlebt hat, welche schwere Entscheidung es bedeutet, nach der 4. Klasse den weiteren Schulweg festlegen zu müssen. Längeres gemeinsames Lernen von Kindern erscheint mir als ein geeigneter Weg für eine Schule der Zukunft.
Jetzt freue ich mich auf die ersten Schüler, die von der 1. bis zur 10. Klasse bei uns lernen werden.

Wo werden die Schüler, die es wünschen, ihr Abitur machen können?

Wer sein Abi machen möchte, kann in die Lobdeburgschulewechseln, mit der wir eine Kooperationsvereinbarung diesbezüglich haben. Nicht jede Schule benötigt extra eine gymnasiale Oberstufe.

Eine letzte Frage zur Person: Was machen Sie in ihrer Freizeit?

Ich liebe es, morgens joggen zu gehen. Außerdem fahre ich gern Rad, lese viel und halte die Verbindung zu Freunden lebendig. Besuche im Theater und auf Konzerte sind mir ebenfalls wichtig.

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