Der Lehmbackofen ist fertig!

Der Lehmbackofen ist fertig!

Jena Winzerla. Ort des Geschehens ist der Stadtteilgarten. Bei unserer 2. Kunst- und Holzwerkstatt auf dem Sängerplatz an der Trießnitz haben wir mit unserem Erdofen bereits Werbung für den bevorstehenden Bau gemacht. Kinder und Erwachsene konnten schon erste Entwürfe aus Ton formen.
Am 27. September war es dann soweit. Im Morgengrauen wurden die letzten Vorbereitungen getroffen, die Fläche noch mit restlichem Kies aufgeschüttet und der Boden mit der Rüttelplatte verfestigt. Gegen 10 Uhr rückte dann auch schon der Lehmofenbauer Heiko Hasselmann an. Fast zeitgleich parkte ein VW-Bus auf dem Gelände aus dem ein kleiner Bagger und Panagiotis Antoniadis, der Dachbauer, ein Allrounder, wie der Firmenname verrät, sich zum Geschehen hinzu gesellten. Beide haben Erfahrungen und bauen so etwas nicht zum ersten Mal. Wir sind gespannt.

Am ersten Tag setzen wir das Steinfundament für den eigentlichen Ofen, sodass sich die Öffnung des Lehmofens in Hüfthöhe befindet. Die Steine hierfür hat uns die STRABAG AG (Gruppe Gera) zur Verfügung gestellt. Ohne diese Spende wäre wohl der Bau nicht zustande gekommen – danke!
Vielleicht noch kurz ein paar Worte zur Funktion eines Lehmbackofens. Er funktioniert nicht wie gewöhnliche Öfen, denen man immer Feuerholz oder Kohle hinzu geben muss um somit ihre Hitze zu halten. Hier wird der Ofen einmalig mit Holz durchgefeuert. Dazu wird im Backraum ein Holzfeuer entfacht und der Ofen auf Temperatur gebracht. Dann wird die Glut ausgekehrt und das Backwerk, zum Beispiel Brot oder Kuchen, wird in die Röhre geschoben. Das Brot ist dann fix, in circa 10 Minuten, durchgebacken. Der Ofen funktioniert so, dass er die gespeicherte Wärme wieder abgibt. Wie viele Backgänge unser kleiner Ofen schafft, können wir noch nicht sagen. Dem Lehmbackofen im Freizeitladen wird er jedenfalls keine Konkurrenz machen.

Am zweiten Tag war der Platz schon belebter, viele Familien mit Kindern und fleißige Ofenbauer(innen). Heiko dirigierte unser Handeln und es entstand eine ovale Grundform. Darauf wurden dann Lehmkugeln, in Form von Thüringer Klößen, aufgestapelt. Der Innenraum wurde mit Sand gefüllt und darauf wölbte sich dann das „Firmament“. Dabei halfen viele Kinder- und Erwachsenenhände. Natürlich schwebte Heikos Matschhand mütterlich über dem Neubau, indem er die eine oder andere Unebenheit in die gewünschte Endform brachte.
Panagiotis baggerte derweil das Fundament für die Holzstämme aus, die das Dach tragen werden. Auch hier ging es gut zur Sache. Die Stämme wurden entrindet und die Stellen, die sich dann in der Erde befinden wurden angekohlt, um den Verrottungsprozess in der Erde zu verlangsamen. Der Gartenbereich mit den rund zwanzig Ofenbauern wirkte zeitweise wie eine kleine Großbaustelle. Auch an dieser Stelle noch ein kleiner Exkurs zum Dachaufbau. Wir entschieden uns kurzfristig dafür, keine Dachziegel zu verwenden, schon alleine wegen der Gefahr, dass bei starken Windböen Ziegel vom Dach fallen könnten und somit eine potentielle Gefahr besteht. Deshalb entschieden wir uns für ein Holzdach.

Das Ziel war eigentlich, den Ofen zum Erntedankfest am 11.010.13 einzuweihen. Aber dazu kam es nicht. Es mussten noch einige Nachbesserungen vorgenommen werden. Manchmal verderben zu viele (Kloß)Ofenbauer den Brei bzw. hier den Ofen. Die Wölbung musste die darauffolgende Woche nochmals erneuert werden. Hier ein großes Lob an Lutz Thormann, der mit Heiko innerhalb kürzester Zeit den alten Zustand wieder herstellte.

Mittlerweile sind 14 Tage vergangen und es steht ein kleiner Backofen auf einem stolzen Steinfundament, überdacht von ansehnlichem Naturholz. Ein Kleinod, an dem in den letzten Tagen schon mancher Passant stehen geblieben ist und interessiert die Konstruktion bewunderte. Was, Sie kennen ihn noch nicht?! Na dann nichts wie hin.

Wir bauen einen Lehmbackofen, erbaut Ende September/ Anfang Oktober 2013

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